Gestatten Marie – ein Galgo erzählt

Ich darf mich vorstellen – die Galga Marie

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Leider musste die Podcastepisode mit Lydia von Galgo in Not verschoben werden, daher erzählt heute meine Galgo Hündin Marie über ihr “Hundeleben”.  

Meine schwarze Windhündin Marie


Da darf ich nun mal das Wort übernehmen. Ich stelle mich also vor: Ich heiße Marie und bin ca. 2,5 Jahre alt. So genau weiß man das nicht, aber es ist anzunehmen, dass ich im September geboren wurde.
Ich bin eine feurige, spanische Galga, eine alte Windhundrasse, die vor vielen Jahren nur dem Adel vorbehalten war.

Auch vom Adel wurden wir für die Jagd verwendet, als aber meine Art beim gemeinen Volk ankam, da änderte sich das Los für uns Galgos.
Für die ländliche Bevölkerung waren wir wichtige Jagdhilfen und sollten Hasen jagen. Am Ende der Jagdsaison waren die langsameren Hunde oder jene, die dem Jäger, den so genannten Galguero, Schande bereitet haben nur noch unnütze Esser und somit begann unser Leiden.

Bis heute halten sich die grausamen Tötungsrituale wie z.B. der Klavierspieler. Dabei werden wir Galgos mit einem Strick um den Hals an einem Baum aufgehängt. Unsere Pfötchen berühren aber noch den Boden. Dann trippelt der arme Galgo bis er erstickt ist. Außerdem werden die ausgedienten Galgos ausgesetzt mit gebrochenen Beinchen oder angezündet, in Brunnen geworfen,…und dabei sind sie nicht einmal alt, oft nur zwei bis maximal vier Jahre!

Dabei sind wir so liebenswerte Hunde. Unseren “Herzensmenschen” treu ergeben und sensibel.

Was ist mit mir passiert?

Ich verrate euch nicht zu viel, denn ich mag gar nicht zu viel zurückdenken. Aber ich wurde in einem kleinen Ort in Spanien an einer Tankstelle gefunden. Ich wurde von Nieves in die “Prodectora des Animales de Malagon” gebracht und meine Wunde auf der Seite wurde liebevoll versorgt. Diese dürfte ich mir bei einem Stacheldrahtzaun zugezogen haben und man nimmt an, dass ich meinem Galguero entkommen bin, denn ich bin viel zu schnell und habe einen zu ausgeprägten Jagdinstink, als dass ich nichts taugen würde zur Jagd. Da ich ja eine schwarze Galga bin, sieht man die nachgewachsenen Haare an dieser Stelle sehr gut, denn es sind nur mehr weiße Haare nachgewachsen. Ich bin trotzdem schön.

Da ich außerdem recht unerschrocken bin wurde ich zur Adoption nach Österreich gebracht, wo der Verein “Galgo in Not” sich um mich kümmerte bis ich nun bei meinen neuen Besitzern gelandet bin.

From street life to sweet life quasi.

Mein Frauchen über mich…

Das am Bild bin ich, in voller Pracht. Wenn du auf die Kreuzen drückst, kannst du mehr über mich und meine Galgofreunde erfahren.


Unglaubliche Fakten über Galgos

  • Man geht davon aus, dass jährlich bis zu 50 000 Galgos in Spanien umgebracht werden.
  • Galgos erreichen bis zu 65 km/h.
  • Sie sind Sichtjäger.
  • Die Glatthaargalgos haben kaum bis kein Unterfell.
  • Galgos sind nicht verwöhnt, wenn sie Kleidung im Winter tragen. Sie benötigen Pullis, Jacken und co, damit sie nicht frieren.
  • Galgos können schrecklich grausliche Stinkbomben loslassen 😉.
  • Galgos finden, auch wenn sie auf der Straße gelebt haben, immer das Sofa im Haus oder in der Wohnung. IMMER!
Der Schatten meiner Windhündin Marie

Mein Mariechen – selbst ihr Schatten ist edel.
Bis zum nächsten Mal.

Liebe Grüße
Carina

PS: Adopt, don’t shop!

PPS: Wir (Lydia und ich) versuchen die Podcastepisode so bald als möglich nachzuholen.

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  1. Hallo, so ein informativer Beitrag.
    Das ist so traurig, dass so viele Galgos in Spanien umgebracht worden sind.
    Finde es super von dir, dass du einen Hund gerettet hast.
    Ich habe auch einen Terrier. hunde sind so toll.
    LG Melissa

  2. So ein schöner Hund! Und wie schade, dass die tollen Hunde es so schwer haben.
    Alles Liebe für Dich/Euch
    Sandra

  3. Ich wusste ehrlich gesagt gar nichts über diese Hunderasse. Schön dass du einem davon ein schönes Leben gestaltest. Sehr informativer Beitrag.

    lg
    Verena

  4. Sweetazaleea says:

    Hey, das ist ein schöner und trauriger post zugleich.
    Schlimm was dort passiert und nicht nur dort.
    Leider werden Hunde täglich in verschiedenen Ländern ermordet. Finde es echt traurig. 🙁

    Aber eine echt gute Tat von dir, dass du den kleinen zu dir genommen hast. So hat er ein schöneres Leben ♡
    Dachte der Hund wäre schon älter er ist richtig süß ♡

  5. Super, sehr schöner Beitrag! Die Hunderasse kenne ich gar nicht, und dass, obwohl ich in meinem Umfeld größtenteils Hundefreunde mit einem oder mehreren Hunden habe.

  6. Ich finde es toll, dass du einen Hund aus dem Tierschutz hast! Diese Wesen brauchen ein gutes Zuhause!

    Von dieser Rasse habe ich übrigens noch nie gehört. Schrecklich, wie schnell diese Hunde abgeschrieben sind 🙁

    Viele Grüße
    Wioleta von http://www.busymama.de

  7. Ich bin auch absolut für “adopt – don’t shop!” Es gibt auch viele Hunde in den deutschen Tierheimen. Allerdings geht es denen (auch wenn es hart klingt!) besser, als denen in Spanien und Co. Denn diese müssen jeden Tag den Hass und die Gleichgültigkeit der Menschen spüren. Sie werden gequält und getötet. Ganz ganz schlimm. Deshalb freut es mich immer wieder, von Menschen wie Dir zu hören, denn sie haben ein großes Herz! Vielen vielen Dank dafür. Denn Du kannst nicht die ganze Welt retten – aber für diesen einen Hund hast Du die ganze Welt gerettet.

    Lieben Gruß, Bea.

  8. Ach ja die liebe Marie! Ich bin froh, dass ich sie schon persönlich kennenlernen durfte. Ein wirklich wunderschöner Hund, der es bei dir richtig gut erwischt hat.

    Alles Liebe,
    Julia

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